iKiel;7422 Darf ich mir Parallels wie eine Art Fenster verstehen, das parallel zu OS läuft? Kann ich jederzeit hin- und herswitchen?
Ja & ja.
iKiel;7422 Muss ich auch hier Windows runterfahren oder einfach das Fenster schließen?
Nein, das Gast-Betriebssystem einer virtuellen Maschine muß beim Beenden des Virtualisierungsprogramms nicht heruntergefahren werden (wie beim Ausschalten eines physischen Rechners), sondern kann in eine Art Standby-Modus geschickt und bei Bedarf wieder aufgeweckt werden (engl.: suspend/resume; bei Parallels Desktop: Standby und Fortsetzen, beim - zwar ebenfalls kostenpflichtigen, aber günstigeren - VMware Fusion: Anhalten und Fortsetzen, beim - kostenlosen - VirtualBox: Pausieren und Starten).
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[INDENT]Das Fortsetzen/Starten einer virtuellen Maschine aus dem StandBy geht - ausreichend Arbeitsspeicher vorausgesetzt - sehr schnell! Da können weder ein realer PC mit Windows noch Boot Camp mithalten.
Wenn sich Anwender darüber beklagen, daß eine Virtualisierungslösung im Vergleich zu Boot Camp zu langsam sei (obwohl sich dann herausstellt, daß unter Windows nur Programme mit lächerlich geringen Anforderungen an die Performance verwendet werden), kommt bei mir immer erst mal der Verdacht auf, daß sie den Standby-Modus überhaupt nicht kennen und nach jeder Benutzung ihr Windows "brav" herunterfahren und bei jedem Öffnen der virtuellen Maschine Windows komplett neu booten.
Der Standby-Modus ist nicht zu verwechseln mit der ebenfalls sehr nützlichen Schnappschuß-Funktion (engl.: "Snapshot" = gespeichertes Abbild des Gast-Betriebssystems in einer virtuellen Maschine; bei Parallels Desktop & VMware Fusion "Snapshot", bei VirtualBox "Sicherungspunkt" genannt), mit der der Zustand eines Gast-Betriebssystems zu einem bestimmten Zeitpunkt gesichert werden kann, z. B. um problemlos zu einem früheren (stabilen & funktionsfähigen) Stand zurückkehren zu können, etwa wenn nach einer Softwareinstallation hartnäckige Probleme auftreten oder sich Viren eingeschlichen haben.[/INDENT][/SIZE]
iKiel;7422 Ist die Ordnerstruktur die gleiche wie die unter Windows?
Nein.
iKiel;7422 Wie sichere ich? Das ganze System oder Windows und Mac getrennt?
Das komplette Windows-System befindet sich in einem Festplatten-Container, der im Finder (= Dateiverwaltungsprogramm des Mac, ähnlich dem Windows-Explorer) als eine (oder auch mehrere) große Datei(en) vorliegt, so daß mit einem Datensicherungsprogramm unter OS X im Prinzip beide Systeme gesichert werden können.
Da beim Schreiben auch nur einer einzigen Datei unter Windows (und sei sie noch so winzig) die Datei, die den Festplatten-Container der virtuellen Maschine enthält, jedes mal verändert wird, würde bei den inkrementellen Backups von Time Machine jede Stunde eine zig GB große Datei gesichert werden müssen. Deshalb gibt es bei der Konfiguration einer virtuellen Maschine von Parallels Desktop die Option, die virtuelle Maschine nicht mit Time Machine zu sichern; auch bei VMware Fusion und VirtualBox wird ein Auschließen der virtuellen Maschinen aus der Time Machine Sicherung empfohlen.
[INDENT][SIZE="1]Es gibt für das Problem der Sicherung von virtuellen Maschinen/Festplatten mit Time Machine auch andere Lösungen (anderes Container-Format, Backup nur der Snapshots etc.); das ist jedoch eindeutig etwas für "Fortgeschrittene" …[/SIZE][/INDENT]
Bei beruflichen/dienstlichen/geschäftlichen Dokumenten wie den erwähnten Daten der Lohnbuchhaltung, des FiBu-Programms und des Programms für Angebot- und Rechnungserstellung ist ja sowieso mindestens eine weitere Backup-Strategie erforderlich.
[INDENT][SIZE="1]Eine Datensicherung mit nur einer Software auf nur einem Datenträger mag bei rein privater Nutzung ausreichen …
… jedem Selbstständigen oder kleinen Büro mit PCs von Apple, die sich durch Backups von Time Machine / Time Capsule ausreichend abgesichert "fühlen" kann nur das Gespräch mit Betroffenen (oder die Lektüre entsprechender Beiträge in einschlägigen Foren) empfohlen werden, bei denen sich nach dem "Ableben" einer internen Festplatte herausstellte, daß das Backup fehlerhaft oder unvollständig war bzw. plötzlich auch der Datenträger für die Sicherung einen Defekt aufwies![/SIZE][/INDENT]
Die Software für das zweite Backup kann die Sicherung der virtuellen Maschine mit Windows übernehmen - z. B. mit einem Programm wie Carbon Copy Cloner durch eine tägliche 1:1 Kopie des Startvolumes inkl. der Datei(en) mit dem/n Festplatten-Container(n) und/oder mit einem Windows-Programm durch die Datensicherung auf einem weiteren externen Datenträger (auf keinen Fall auf einer Partition, auf der Time Machine seine Backups speichert!).
iKiel;7422 Wenn ich über Parallels arbeite, das ist nur klar, ist die Geschwindigkeit gedrosselt. Aber wenn ich Parallels nicht am Laufen habe, läuft der Mac normal, oder?
Wenn mit »Geschwindigkeit gedrosselt« die Performance von OS X gemeint ist:
Ob während des Arbeitens mit Windows in einer virtuellen Maschine bei unter OS X geöffneten Programmen eine Verlangsamung spürbar ist, hängt davon ab, wie "üppig" der Mac ausgestattet ist und wie diese Ressourcen (die einzelnen Prozessoren, vor allem aber der Arbeitsspeicher) zwischen dem Wirt- und dem Gast-Betriebssystem aufgeteilt sind.
Wenn das Virtualisierungsprogramm bzw. Windows nicht gestartet ist, verhält sich das Betriebssystem des Mac im Prinzip so, als wäre überhaupt nie eine virtuelle Maschine vorhanden gewesen; OS X kann - abgesehen vom Speicherplatz, den die Datei der virtuellen Maschine mit der/n virtuellen Festplatten-Container(n) auf der Festplatte belegt* - alle Ressourcen für sich selbst verwenden.
[INDENT][SIZE="1]* Ausreichend freier Speicher auf der Festplatte dürfte bei den heutzutage erhältlichen Kapazitäten von 1/2 TB kein Problem sein - bei den im Vergleich dazu meist deutlich kleineren SSDs jedoch kann der Platz bei 128/256 GB schon knapp werden, aber das ist kein spezifisches Problem der Virtualisierung von Windows (ihre SSD bis zum Rand zu füllen, schaffen viele Anwender auch mit ihren Foto- oder iTunes Mediatheken;-)[/SIZE][/INDENT]